Russland

Zwei Helden der Crocus-Tragödie: Michail und Islam erzählen ihre Erlebnisse

Bei dem Terroranschlag in der Crocus City Hall legten viele Menschen ein mutiges Verhalten an den Tag. Einem 15-Jährigen namens Islam gelang es, über 100 Menschen aus dem Gebäude zu bringen. Ein Mann namens Michail überwältigte einen der Terroristen mit bloßen Händen.

Einer der Helden, die bei dem Terroranschlag auf die Crocus City Hall Menschen gerettet haben, war der 15-jährige Schüler Islam. Der Achtklässler arbeitete während des Konzerts der Rockband Piknik an der Garderobe und befand sich nur wenige Meter von den bewaffneten Terroristen entfernt. Als im Gebäude die ersten Schüsse fielen, geriet der Junge nicht in Panik, sondern stellte sich dem Menschenstrom in den Weg und übernahm die Rolle eines Ordners, der die Flüchtenden zum Ausgang leitete.

In dem Moment, als der 15-Jährige sah, dass eine große Gruppe Menschen in Panik auf eine Sackgasse zusteuerte, führte er die Besucher hinter sich her. Islam leitete sie durch den Rauch zu den Betriebsräumen und zeigte den Besuchern dort den Ausgang zur Straße. Die gesamte Gruppe, die dem Schüler folgte, schaffte es, das Gebäude zu verlassen, es gab keine Verletzten. Rund 100 Menschen wurden dadurch gerettet. Islam wuchs in einer großen Familie auf, in der er das älteste Kind ist. Er schilderte seine Eindrücke wie folgt:

"Um genau 20:00 Uhr fielen Schüsse. Ich bin sofort losgerannt, um die Leute rauszuholen. Wir wissen, wo sich die Hinterausgänge befinden. Ich habe einen der Terroristen gesehen. Er hatte einen Bart und eine Waffe in der Hand. Gestern waren 6.200 Menschen hier. Mir war klar, dass Hunderte sterben würden, wenn ich das Gebäude verlasse. Ich habe rausgeholt, wen ich konnte, und bin dann nach Hause gegangen. Ich halte mich nicht für einen Helden."

Laut Islam sei "es besser, sich selbst zu opfern, als Hunderte Menschen sterben zu lassen". Der Junge wird mit der russischen muslimischen Verdienstmedaille ausgezeichnet – einer der höchsten Auszeichnungen für die Muslime Russlands. 

Eine weitere mutige Tat wurde von einem Mann namens Michail vollbracht. Ihm gelang es, einen der Terroristen zu entwaffnen. Michail war mit seiner Frau in der Konzerthalle. Wie er berichtet, habe er gesehen, wie einer der Terroristen "kaltblütig auf Menschen geschossen" und sich dann auf ihn und seine Frau zubewegt habe. Der Mann weiter:

"In dem Moment, als er sich uns näherte, begann er, seine Waffe nachzuladen. Ich hatte eine Sekunde Zeit zum Nachdenken. Ich stieß meine Frau weg und rannte links um ihn herum, griff mit meiner linken Hand nach dem Gewehr, zog es herunter und schlug ihm mit meiner rechten Hand auf den Kopf. Er ging zu Boden, ich packte ihn mit der linken Hand am Hals und schlug mit der rechten Hand weiter auf ihn ein."

Dann rannte ein anderer Mann auf ihn zu und versetzte dem Terroristen mehrere kräftige Schläge, der daraufhin bewusstlos wurde. Michail fand später seine Frau und sie konnten fliehen. Der Mann fügte hinzu, dass er erst später begriffen habe, dass er durch sein Handeln das Leben von Dutzenden Menschen retten konnte. Der Leiter des russischen Ermittlungskomitees, Alexander Bastrykin, ordnete an, den Mann auszuzeichnen. Michail habe "beispiellosen Mut" gezeigt und mit seinem Handeln das Leben der Menschen in seiner Umgebung gerettet, so das Ressort.

Nach bisherigen Erkenntnissen wurden 133 Menschen bei dem Massaker getötet. Alle elf Terroristen wurden festgenommen. Das Ermittlungskomitee leitete ein Strafverfahren nach Artikel 205 des Strafgesetzbuches wegen des Straftatbestands der Verübung eines "Terroristischen Akts" ein. Mehr als 140 Menschen wurden in Krankenhäuser in Moskau und im Gebiet Moskau eingeliefert.

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