Nahost

Umfrage in arabischen Ländern: Ansehen Deutschlands sinkt

Mit dem israelischen Überfall auf Gaza und der Positionierung westlicher Länder an der Seite Israels ist deren Ansehen im arabischen Raum massiv gesunken. Davon ist auch Deutschland betroffen. Der Westen hat nur regionale Kontrolle über das Narrativ. Zustimmung für Russland und China wächst.
Umfrage in arabischen Ländern: Ansehen Deutschlands sinktQuelle: www.globallookpress.com © Soeren Stache

Angesichts der politischen Positionierung im Nahost-Konflikt sinkt das Ansehen Deutschlands und allgemein des Westens im arabischen Raum. Eine aktuelle Umfrage des Arab Center for Research and Policy Studies zeigt eine deutliche Ablehnung der westlichen Position zum Nahost-Konflikt in den Ländern der arabischen Welt. Das Narrativ, die Hamas sei schuld am Krieg in Gaza, verfängt nicht. Es führt im Gegenteil dazu, dass das Ansehen der Länder des Westens sinkt. Eine absolute Mehrheit von 69 Prozent bekennt, auf der Seite der Hamas zu stehen. Gleichzeitig wuchs die Solidarität der Araber mit den Palästinensern.

94 Prozent der Befragten lehnen die Haltung der USA im Nahost-Konflikt ab und bewerten sie als schlecht oder sehr schlecht. Auch Deutschland ist isoliert. Lediglich neun Prozent der Befragten halten Deutschlands Position für gut oder sehr gut, 75 Prozent jedoch für schlecht oder sehr schlecht. 

Deutlich positiver bewertet die arabische Welt China und Russland. 41 Prozent der Befragten empfinden die russische Haltung im Nahost-Konflikt als gut oder sehr gut, hinsichtlich China sind es vierzig Prozent. 

76 Prozent der 8000 Befragten in 16 arabischen Ländern gaben an, dass sich ihre Sicht auf die USA nach Beginn des Gaza-Kriegs verschlechtert habe. 81 Prozent halten die Zusage der USA, sie würden sich für eine Zweistaatenlösung einsetzen, für nicht vertrauenswürdig. Über drei Viertel sehen in den USA und Israel die größte Bedrohung für den Frieden in der Region. 

Auch die Sicht auf den 7. Oktober ist grundsätzlich anders als im Westen. 67 Prozent sehen im Überfall der Hamas legitimen Widerstand. 19 Prozent geben an, die Operation sei legitim, aber es wurden Fehler gemacht. Lediglich fünf Prozent verurteilen die Operation als illegitim. 

Faktisch hat der Westen mit seiner Parteinahme für Israel den Kampf um die Köpfe in der arabischen Welt verloren. Damit verstetigt sich ein allgemeiner Trend. Der Westen ist nicht in der Lage, sein Narrativ zu den geopolitischen Ereignissen global durchzusetzen. Auch im Ukraine-Konflikt teilt die Mehrheit der Länder der Welt nicht die westliche Auffassung, es handele sich um einen unprovozierten Überfall Russlands auf die Ukraine. Auch hier ist der Versuch gescheitert, die verkürzte westliche Sicht durchzusetzen. Damit wird deutlich, dass der Westen mit seiner Auslegung der geopolitischen Ereignisse weitgehend isoliert ist. 

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