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Polen unterzeichnet Vertrag über fast 500 HIMARS-Raketenwerfer

Warschau hat Pläne zur Beschaffung weiterer 486 Mehrfachraketenwerfer vom Typ HIMARS genehmigt. Diese sollen ab Ende 2025 in Kooperation mit der US-Firma Lockheed Martin in Polen produziert werden.

Polens Ziel sei es, eine Situation zu schaffen, in der eine starke polnische Armee "den Aggressor" tatsächlich abschreckt, verkündete der polnische Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak am Montag in einer Erklärung, in der er die Bestellung von 486 Mehrfachraketenwerfern vom Typ HIMARS ankündigte. Dabei sollen 18 dieser Mehrfachwerfer sowie 468 HIMARS Lademodule zur Installation auf Lkw-Chassis von Drittherstellern erworben werden. Blaszczak verwies auf eine angebliche Bedrohung durch Russland und fügte hinzu:

"Wie ich bereits mehrfach erklärt habe, wird Polen innerhalb von zwei Jahren die stärkste Landarmee haben, und eine der wichtigsten Komponenten dieser Armee wird die Raketenartillerie sein."

Warschaus jüngste HIMARS-Bestellung soll ab Ende 2025 ausgeliefert werden. Sie soll im Rahmen eines Joint Ventures mit dem US-Rüstungsunternehmen Lockheed Martin im eigenen Land produziert werden. Zusammen mit einem 2019 getätigten Kauf des in den USA hergestellten Artilleriesystems wird das Land mit dem jüngsten Auftrag über insgesamt 500 Mehrfachraketenwerfer vom Typ HIMARS verfügen.

Westliche Rüstungsunternehmen haben jedoch Schwierigkeiten, mit der steigenden Nachfrage nach ihren Waffen im Zuge des Konflikts in der Ukraine Schritt zu halten. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg warnte Anfang des Jahres, dass der westliche Militärblock nicht in der Lage sei, Artilleriegeschosse schnell genug zu produzieren, um mit dem Feuertempo der ukrainischen Armee Schritt zu halten.

Lockheed Martin hat angekündigt, mit der polnischen Industrie zusammenzuarbeiten, um die Lademodule der HIMARS-Werfer so anzupassen, dass sie auf polnische 6X6-Lkw der Marke Jelcz montiert werden können.

Die polnischen Auftragnehmer erwarten auch eine Lizenz zur Herstellung von HIMARS-Munition. Paula Hartley, Geschäftsführerin von Lockheed Martin, erklärte:

"Wir freuen uns darauf, gemeinsam dafür zu sorgen, dass Polen und die gesamte Region aufkommenden Sicherheitsbedrohungen einen Schritt voraus sind."

Der Ukraine-Konflikt hat den russischen Streitkräften reichlich Übung im Umgang mit dem HIMARS-System gegeben. Im Juli räumte das ukrainische Verteidigungsministerium ein, dass Russland Wege gefunden hat, das GPS-Leitsystem für in den USA hergestellte Raketen zu stören und damit deren Wirksamkeit deutlich zu verringern.

Zu den wichtigsten polnischen Unternehmen, die am HIMARS-Programm beteiligt sind, gehören Polska Grupa Zbrojeniowa (PGZ), Huta Stalowa Wola (HSW), WZU und MESKO. Angesichts der Tatsache, dass ein HIMARS-Mehrfachraketenwerfer und die dazugehörige Munition rund 5,1 Millionen US-Dollar kosten, dürfte sich Polens Einsatz für das in den USA hergestellte System auf etwa 2,5 Milliarden US-Dollar belaufen.

HIMARS-Batterien, die in das polnische Lkw-Artilleriesystem Homar-A eingebaut werden, können laut Lockheed Martin sechs Raketen in kurzer Folge mit einer Reichweite von 70 Kilometern abfeuern. Die Lastwagen werden auch in der Lage sein, Geschosse des US MGM-140 Army Tactical Missile System (ATACMS) mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometern abzufeuern.

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